Sonderausstellung zur Kunstanstalt des BI Hildburghausen

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„gezeichnet, gestochen und gedruckt...“ – Die Kunstanstalt des Bibliographischen Instituts Hildburghausen

Sonderausstellung im Stadtmuseum Hildburghausen bis 5.3.2017

 

Unter dem Titel „gezeichnet, gestochen und gedruckt...“ zeigt das Stadtmuseum Hildburghausen seit dem 23. Oktober 2016 eine große Anzahl graphischer Arbeiten aus der „Kunstanstalt des Bibliographischen Instituts Hildburghausen“. Dieser Betriebszweig der von 1828 bis 1874 in Hildburghausen ansässigen Verlagsdruckerei des bekannten Verlegers und Publizisten Carl Joseph Meyer (1796-1856) zeichnete verantwortlich für die graphische Ausstattung so bedeutender verlegerischer Erfolge wie „Meyer´s Conversationslexikon“, „Meyer´s Universum“ oder der billigen Klassikerausgaben der „Miniaturbibliothek“ und der „Groschenbibliothek“. All diese unzähligen Buchausgaben – bis 1850 sollen in Hildburghausen etwa 25 Millionen Bücher gedruckt worden sein – wurden von Meyer mit tausenden Kupfer- und Stahlstichen als Illustrationen ausgestattet. Anlass für die Sonderausstellung war die Schenkung einer wertvollen 52bändigen Erstausgabe von „Meyers großem Conversationslexikon“. Dieses war von 1839 bis 1855 in Hildburghausen erschienen und wurde wegen seiner reichen Ausstattung mit Porträt- und Landschaftsstichen, technischen Darstellungen und Landkarten als „Wunder-Meyer“ bezeichnet. Schon um 1830, also bereits zwei Jahre nach dem Umzug des 1826 in Gotha begründeten Instituts nach Hildburghausen, beschäftigte die Kunstanstalt 16 Kupfer-, Stahl- und Steinstecher sowie drei Zeichner. Da deren Produktion mit 30-40 000 Blättern im Monat offenbar nicht ausreichend war, vergab Meyer auch noch Aufträge an auswärtige Unternehmen und Stecher. So wurden z. B. viele technische Darstellungen für die Illustration des „Conversationslexikons“ in der Gravieranstalt Kleinknecht in Schweinfurt gestochen. Bedeutende auswärtige Künstler, die ebenfalls für das Bibliographische Institut in Hildburghausen tätig waren, sind u. a. der Rudolstädter Zeichner und Kupferstecher Johann Georg Martini und der Nürnberger Maler und Stahlstecher Carl Mayer. Einer der bekanntesten Künstler des Verlages dürfte Carl Barth sein.

Die Ausstellung des Stadtmuseums zeigt aus eigener Sammlung und mit Leihgaben von Sammlern einen eindrucksvollen Querschnitt der in der Kunstanstalt des Bibliographischen Instituts entstandenen künstlerischen Werke, der in Qualität und Seltenheit vieler Exponate beeindruckt. So werden, neben der erwähnten erst kürzlich dem Museum geschenkten reich illustrierten Erstausgabe von Meyer´s Lexikon, auch zahlreiche Stiche der „Galerie der Zeitgenossen“, der „Galerie der Jagdfreunde“, Landkarten sowie Stiche und Prämienblätter von „Meyer´s Universum“ zu sehen sein. Die Ausstellung beleuchtet aber auch die Persönlichkeiten der Künstler, ihre Lebenswege sowie die Arbeit in der Kunstanstalt an sich.