20.9. - 1.11.2015 „Alles hängt an einem Faden“ mit Werken zweier Thüringer Künstler

„Alles hängt an einem Faden“ – unter diesem Motto eröffnet am Sonntag, dem 20. September 2015, um 14.30 Uhr das Stadtmuseum Hildburghausen in der Apothekergasse 11 seine neue Sonderausstellung. Gezeigt werden die sehr unterschiedlichen und sich doch wunderbar ergänzenden Werke von zwei Künstlern, die sich nie persönlich begegnet sind. Zum einen sind dies die filigranen Werke der vor genau 25 Jahren verstorbenen bedeutenden Hildburghäuser Textilkünstlerin Bärbel-Kathrin Langbein sowie die künstlerischen Arbeiten aus Glas und Porzellan des in Lauscha lebenden Glasgestalters Henry Knye.


Bärbel-Kathrin Langbein, die Textilgestalterin und einstige Inhaberin der gleichnamigen Weberei (vorher Weberei Carstensen) in der Coburger Straße in Hildburghausen, dürfte den älteren Hildburghäusern noch gut in Erinnerung sein. Die 1943 in Hildburghausen geborene Bäckerstochter erlernte schon früh das Handwerk in der Weberei ihrer Tante Claere Carstensen. 1963 erbte sie die Webereiausstattung und begann fortan eigene künstlerische Wege zu suchen. Meist experimentierte sie nach Feierabend, weil die Arbeit in der Manufaktur weitergehen und Aufträge erledigt werden mussten. Dennoch schuf sie – seit 1978 als Mitglied im Verband bildender Künstler der DDR- bemerkenswerte textile Kunstwerke, die auch auf großen Ausstellungen in Leipzig, Dresden, Berlin, Krefeld, Bratislava und Göttingen gezeigt wurden. In Hildburghausen selbst nahm man erst sehr spät von ihrem Schaffen Notiz. So zeigte das Stadtmuseum 1982, damals noch im Rathaus, eine erste Werkschau. 1993 würdigte das Museum ihrer Heimatstadt die bereits 1990 jung verstorbene Künstlerin noch einmal posthum aus Anlass ihres 50. Geburtstages.


Der zweite Künstler, dessen Arbeiten aus Glas und Porzellan die textilen Kunstwerke von Bärbel-Kathrin Langbein optisch und ästhetisch wunderbar ergänzen, ist der aus Lauscha stammende Henry Knye. 1960 geboren, absolvierte er nach dem Abitur eine Glasbläserlehre bei Günther Knye. Nach dem Studium an der Hochschule für Kunst und Design auf der Burg Giebichenstein in Halle war er von 1987-1988 Assistent bei Prof. Brigitte Mahn-Diedering und 1988-1989 als Designer im Glaswerk Rietschen tätig. Seit 1989 arbeitet er als freischaffender Glasgestalter in seiner Heimatstadt Lauscha. Auch seine Werke wurden bereits auf zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Polen, Japan, Österreich, den Niederlanden und in Tschechien gezeigt und von vielen renommierten internationalen Museen aufgekauft.